Venezuela und Russland verstärken Zusammenarbeit im Energiesektor
Stand: 23.07.2008
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Moskau (AFP) - Russland und Venezuela haben eine Verstärkung ihrer Zusammenarbeit im Energiesektor vereinbart. Der russische Präsident Dmitri Medwedew empfing am Dienstag seinen venezolanischen Kollegen Hugo Chávez in seiner Residenz in Barwicha bei Moskau. Russland und Venezuela seien zwei große Öl- und Gasmächte, deren Handeln über die Frage der Energiesicherheit bestimme, sagte Medwedew bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Wir werden zusammenarbeiten, aber unsere Kooperation richtet sich nicht gegen Drittstaaten", versicherte der russische Staatschef. Die Idee, ein Gaskartell nach dem Vorbild des Ölkartells OPEC zu gründen, sei noch immer aktuell, fügte Medwedew hinzu. Diese Idee beunruhigt die von Gasimporten abhängigen Staaten, die einen Einfluss auf die Preise des Rohstoffes fürchten.
Bei einem Treffen mit dem russischen Regierungschef und Ex-Präsidenten Wladimir Putin in dessen Residenz in Nowo Ogarewo wollte Chávez über den Kauf russischer Waffen durch Venezuela sprechen. Nach russischen Angaben erwägt Venezuela den Kauf russischer Boden-Luft-Raketen vom Typ TOR-M1 sowie von Panzern und U-Booten. Putin sagte, Moskau wolle seine Wirtschaftsbeziehungen mit Caracas "in alle Richtungen" ausbauen. Er zählte unter anderem die Bereiche Verkehr, Raumfahrt und Militärtechnik auf. Chávez sagte, die Zusammenarbeit mit Russland im Bereich Militärtechnik sei für Venezuelas Verteidigung besonders wichtig.
An den Gesprächen in Nowo Ogarewo nahm auch der Chef der russischen Waffenexportbehörde, Sergej Tschemesow, teil. In den vergangenen Jahren hatte Russland bereits Rüstungsverträge in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro) mit Venezuela abgeschlossen. Caracas kaufte in Moskau zwei Dutzend Kampfflugzeuge, 50 Hubschrauber und 100.000 Kalaschnikow. Chávez ist ein Erzfeind der USA. Washington beobachtet die engen Beziehungen des venezolanischen Staatschefs zu Russland mit Argwohn.