Berlin (dpa) - Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) hat einem Bericht über angeblich bevorstehende Strompreiserhöhungen von bis zu 30 Prozent widersprochen. "Für eine derartige Steigerung der Verbraucherpreise sehen wir überhaupt keine Grundlage", sagte VDEW- Hauptgeschäftsführer Eberhard Meller am Dienstag in Berlin.
Einem Vorabbericht des ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus (Dienstag) vom Montag zufolge prognostiziert die Professorin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf Grund der Entwicklung der Grosshandelspreise an der Leipziger
Strombörse kräftige Preiserhöhungen. "Vielleicht ist es etwas weniger, weil die direkten
Preissteigerungen nicht unmittelbar, oder eins zu eins umgelegt werden, aber in der
Bandbreite von 25 bis 30 Prozent wäre eine Strompreissteigerung möglich", zitiert Plusminus Kemfert.
"Es ist richtig, dass in den letzten Monaten die Grosshandelspreise europaweit gestiegen sind", bestätigte Meller. Der
Strompreis für Endkunden basiere aber nur zu rund 30 Prozent auf den sich verändernden Grosshandelspreisen, die daher "nicht Eins zu Eins" auf den Privatkundenpreis niederschlügen. Überwiegend werde der Endkundenpreis von staatlichen Steuern und Abgaben (40 Prozent) sowie den Kosten für Netznutzung (zu rund einem Drittel) beeinflusst. "Ob sich die Grosshandelspreise tatsächlich so entwickeln werden wie vom DIW prognostiziert, ist zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation", sagte Meller weiter.