Vattenfall will jeden Euro in erneuerbare Energien stecken
Stand: 29.11.2012
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Stockholm/Berlin - Das Energieunternehmen Vattenfall will Neuinvestitionen künftig nur noch in Anlagen für erneuerbare Energien stecken und muss für seinen Eigner weniger hohe Gewinne erzielen. Wie das schwedische Staatsunternehmen am Mittwoch in Stockholm nach einer außerordentlichen Hauptversammlung mitteilte, soll bei den erneuerbaren Energien ein höheres Wachstum in allen betroffenen Ländern erreicht werden. Das betrifft auch Deutschland.
Die Regierung in Stockholm als staatlicher Eigner verlangt ab sofort von Vattenfall nur noch eine Gewinnmarge von neun statt 15 Prozent. Im dritten Quartal war das in Deutschland zu den vier größten Stromversorgern gehörende Unternehmen in die Verlustzone gerutscht. Ursachen waren unter anderem hohe Verluste aus der Übernahme der niederländischen Tochter Nuon sowie durch die seit Jahren nach technischen Pannen stillstehenden norddeutschen Vattenfall-Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel.
Vattenfall wurde in den letzten Jahren wiederholt auch von der schwedischen Regierung wegen zu geringer Investitionen in erneuerbare Energien kritisiert. Konzernchef Øystein Løseth sagte: "Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, werden wir die Zuwachsrate bei den erneuerbaren Energien steigern." Nach Angaben des Berliner Vattenfall-Sprechers Stefan Müller gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sollen die neuen Vorgaben auch in Deutschland umgesetzt werden. Er sagte: "Auch in Deutschland gilt, dass künftig bis 2020 jeder Euro bei Neuinvestitionen in Erzeugungsanlagen von erneuerbaren Energien fließen wird."
Ausgenommen seien laufende Projekte oder solche, die schon im Genehmigungsverfahren seien. In Deutschland stand Vattenfall in den letzten Jahren immer wieder in der Kritik wegen verstärkter Investitionen in den fossilen Energieträger Kohle, unter anderem beim umstrittenen Neubau des Kraftwerks Moorburg bei Hamburg.