Berlin (dpa) - Der Energiekonzern Vattenfall Europe AG wird wegen
hoher Restrukturierungskosten für das Geschäftsjahr 2003 einen
Verlust ausweisen. Dies kündigte der drittgrösste deutsche
Stromkonzern am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung in Berlin an.
Die Höhe des Verlustes lasse sich noch nicht beziffern, heisst es.
Unter dem Dach der Berliner Holding sind der frühere ostdeutsche
Stromkonzern Veag, das ehemalige Bergbauunternehmen Laubag sowie die
früheren Energieversorger HEW (Hamburg) und Bewag (Berlin)
zusammengeschlossen.
Vattenfall Europe hatte im November noch eine
Erhöhung des Betriebsergebnisses in den ersten neun Monaten 2003 von
96 Millionen Euro auf 506 Millionen Euro mitgeteilt.
Das Unternehmen forderte von den Gewerkschaften wegen der
wirtschaftlichen Lage Besonnenheit. Die IG Bergbau, Chemie und
Energie (IG BCE) will an diesem Freitag das Ergebnis einer
Urabstimmung über unbefristete Streiks in Ostdeutschland bekannt
geben. "Die Gewerkschaften sollten in der Tarifrunde die
wirtschaftliche Situation des Unternehmens nicht überstrapazieren",
erklärte der Vorstandsvorsitzende Klaus Rauscher.
Der Einzelabschluss der Holding und der Konzernabschluss seien
erhebliche durch die Kosten für Restrukturierung geprägt. Das
Ergebnis im Einzelabschluss wie im Konzernabschluss werde für 2003
wohl negativ ausfallen, heisst es. 2002 sei ein Jahresüberschuss von
610 Millionen Euro im Einzelabschluss und von 191 Millionen Euro im
Konzernabschluss ausgewiesen worden.
Ergebniszahlen nach HGB will Vattenfall Europe auf der Bilanz-
Pressekonferenz am 12. Mai 2004 veröffentlichen. Die Swedish GAAP-
Zahlen publiziert die Vattenfall-Gruppe am 19. Februar 2004.