Vattenfall und EnBW für mehr Wettbewerb und Regulierungsbehörde für den Strommarkt
Stand: 04.06.2003
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Offensichtlich findet ein immer stärkeres Umdenken in der deutschen Strombranche statt. Die beiden neuen Chefs der Energieriesen Vattenfall Europe und EnBW äussern sich beide positiv für mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt.
Wirtschafts- und Umweltministerium haben sich deshalb darauf geeinigt, eine Regulierungsinstanz für den Strom- und Gasmarkt einzurichten. Diese soll jedoch keine eigenständige Behörde sein, sondern wahrscheinlich in die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ( RegTP) integriert werden.
Wie bereits sein Vorgänger Gerhard Goll äusserte sich der frisch amtierende EnBW-Chef Utz Claassen ebenso positiv für mehr Wettbewerb auf dem Stromarkt: "Bisher waren die Bedingungen für private Stromanbieter katastrophal, da die Exmonopolisten viel zu hohe Durchleitungsgebühren für die Netze verlangten."
Nicht weiter verwunderlich erscheint es da, dass die EnBW Tochter mit dem Gedanken spielt ca. 400 Stadtwerke wegen überhöhter Durchleitungsgebühren zu verklagen.
Auch Klaus Rauscher, neuer Europa-Chef des Energiekonzerns Vattenfall, findet das Festhalten der deutschen Stromindustrie an den Verbändevereinbarung falsch. Den deutschen Sonderweg bezeichnet Rauscher als "gescheitert". "Wir sollten aufhören, einen Abwehrkampf gegen den Regulator zu organisieren", so Rauscher weiter. Vattenfall sei bereit, die eigenen Netze für den Wettbewerb zu öffnen, so eine nachvollziehbare Kalkulation durch die Regulierungsbehörde vorläge.