Vattenfall steigt bei brandenburgischem Hybridkraftwerk ein
Stand: 18.01.2011
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Potsdam - Die Unternehmen Vattenfall und Total sind bei dem Hybridkraftwerk eingestiegen, das im brandenburgischen Prenzlau geplant ist. Die Konzerne haben am Dienstag in Potsdam einen Kooperationsvertrag mit dem uckermärkischen Windkraft- und Energieunternehmen Enertrag unterschrieben. Mit dem laut Enertrag weltweit ersten Hybridkraftwerk soll gezeigt werden, dass Energieversorgung und -speicherung mit einem Mix aus rein erneuerbaren Energiequellen funktioniert.
Nur wenn alle an einem Strang zögen, könne in Brandenburg das Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien auf über 20 Prozent zu bringen, erreicht werden, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen Vattenfall, Total und dem uckermärkischen Windkraft- und Energieunternehmen Enertrag am Dienstag in Potsdam. Er freue sich daher über die Kooperation der drei Unternehmen, betonte Platzeck.
Bei dem Pilotprojekt in Prenzlau werden Wind, Wasserstoff und Biogas vernetzt. Drei Windkraftanlagen produzieren Strom. Wird mehr Strom produziert als aktuell benötigt, produziert ein Elektrolyseur aus dem Überschuss Wasserstoff, der anschließend gespeichert werden kann. In windschwachen Zeiten kann der Wasserstoff mit einem ebenfalls in dem Kraftwerk produzierten Biogas gemischt und in zwei Blockkraftwerken wieder in Strom und Wärme umgewandelt werden. Damit liefert das Kraftwerk unabhängig von Windschwankungen Energie. Außerdem kann der Wasserstoff auch als CO2-freier Kraftstoff zum Antrieb von Autos verwendet werden. Total will diesen an Tankstellen in Berlin anbieten.
Ursprünglich sollte das Kraftwerk bereits im Frühjahr 2010 in Betrieb gehen. Mittlerweile ist von Sommer 2011 die Rede. Das Land Brandenburg und der Bund fördern das Projekt.