Vattenfall mit schlechter Jahresbilanz - Energiewende belastet
Stand: 10.02.2012
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Stockholm/Berlin - Die Energiewende hat hierzulande das Ergebnis aller Energieversorger belastet. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die Konzerne mit Kernkraft eine goldene Nase verdienten. Das musste nun auch Vattenfall feststellen.
Der in Deutschland beschlossene Atomausstieg hat das Jahresergebnis des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall schwer belastet. Der Gewinn 2011 sank um mehr als 300 Millionen Euro, das ist ein Fünftel (21 Prozent) weniger als im Vorjahr, wie das schwedische Staatsunternehmen am Donnerstag mitteilte. Er belief sich auf 10,4 Milliarden Kronen (1,18 Mrd Euro) nach 13,2 Milliarden Kronen im Jahr 2010. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 181 Milliarden Kronen zurück.
Die Wende in der Atompolitik in Deutschland habe die Bilanz mit 10,5 Milliarden Kronen belastet, sagte Konzernchef Øystein Løseth. Damit die Gewinne wieder wachsen, setzt Vattenfall sein Kostensenkungsprogramm fort. Der Konzern will bis Ende 2013 sechs Milliarden Kronen jährlich einsparen. Schon jetzt seien vier Milliarden davon erreicht, berichtete Løseth. Nach früheren Angaben sollen etwa beim Kundenservice in Deutschland 300 von rund 900 Stellen bis spätestens 2014 wegfallen.
Ergebnis angesichts der Situation in Ordnung
"2011 war in vieler Hinsicht für den gesamten Energiesektor ein hartes Jahr", sagte Løseth am Donnerstag. Er sei aber mit dem Ergebnis zufrieden, vor allem, wenn man die "außergewöhnliche Ergebnisbelastung" als Folge des Ausstiegs aus der Atomenergie in Deutschland berücksichtige. Die Stromproduktion sei um 3,3 Prozent zurückgegangen. Auch fallende Strompreise machten dem Konzern zu schaffen. Zudem schlugen sich Investitionen in künftige Wachstumsfelder mit 1,4 Milliarden Kronen in der Bilanz nieder.
Im November 2011 hatte der schwedische Konzern angekündigt, die deutsche Regierung wegen der Stilllegung seiner Atomkraftwerke in der Bundesrepublik in den USA auf Schadensersatz in Milliardenhöhe zu verklagen. Als Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe von Fukushima hatte die Bundesregierung im Juni neben sechs anderen Atommeilern auch die Stilllegung der Vattenfall-Meiler Krümmel und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein verfügt.