Vattenfall macht weniger Gewinn - Sparprogramm geplant
Stand: 11.02.2010
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Stockholm/Berlin - Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat im vergangenen Jahr deutlich weniger eingenommen und will bei seiner deutschen Tochter sparen. Wie das Unternehmen mitteilte, schrumpfte der Nettogewinn 2009 im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Viertel auf 13,4 Milliarden Kronen (1,3 Mrd Euro). Als Gründe wurden eine geringere Nachfrage und gesunkene Strompreise genannt. Der Umsatz stieg durch die Übernahme des niederländischen Energiekonzerns Nuon um 24,8 Prozent auf 205 Milliarden Kronen.
Ein Sprecher von Vattenfall Europe in Berlin bestätigte Medienangaben, wonach es konkrete Sparpläne für die deutsche Tochter des schwedischen Staatsunternehmens gibt. Er sagte: "Wir stehen am Anfang von Gesprächen mit dem Betriebsrat." Angaben über Zahlen möglicher Stellenstreichungen für die 21 000 deutschen Beschäftigten wollte er nicht machen. Dieser Punkt stehe "nicht im Mittelpunkt der Überlegungen". Die deutsche Tochter hat auch 2009 mit einem Plus von 6,8 Prozent beim Betriebsgewinn auf 18,4 Milliarden Kronen den größten Teil zu den Vattenfall-Gewinnen beigetragen.
Auf die Erträge drückte auch im vergangenen Jahr der anhaltende Stillstand der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel seit 2007. Der vor der Ablösung stehende Konzernchef Lars G. Josefsson nannte das abgelaufene Jahr für sein Unternehmen "gut angesichts schwieriger Marktbedingungen". Josefsson soll nach zehn Jahren an der Vattenfall-Spitze im Sommer vom Norweger Øystein Løseth abgelöst werden.
Schwedens Regierung als Alleineigner des Energiekonzerns hatte sich im Herbst kritisch zu den vom jetzigen Konzernchef unterzeichneten Haftungserklärungen für die beiden deutschen Atomkraftwerke geäußert. Josefsson werden auch die Pannenserien sowohl in Krümmel und Brunsbüttel wie auch in den heimischen Vattenfall-Atomkraftwerken Forsmark und Ringhals angelastet. Bei seiner letzten Bilanz-Pressekonferenz meinte der 60-jährige Schwede: "Es war eine fantastische Zeit. Wir sind von einem schwedischen zu einem großen europäischen Akteur geworden."