Vattenfall: Geringe Nachfrage und fallende Preise belasten
Stand: 23.07.2014
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Stockholm/Berlin - Überkapazitäten und sinkende Großhandelspreise machen dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall weiter stark zu schaffen. In den ersten sechs Monaten des Jahres drückten zudem höhere Rückstellungen für den Abriss von Kernkraftwerken in Deutschland das Ergebnis um 4 Milliarden schwedische Kronen (435 Millionen Euro), wie das staatliche Unternehmen am Mittwoch in Stockholm mitteilte.
Im zweiten Quartal entstand dadurch sogar ein Verlust von 2,3 Milliarden schwedischen Kronen (250 Mio Euro). Im ersten Halbjahr stand unterm Strich ein Gewinn von 5,9 Milliarden Kronen (640 Mio Euro) bei einem Umsatz von 82,5 Milliarden Kronen.
Die Sechsmonatsbilanz fiel damit deutlich besser aus als ein Jahr zuvor. Damals hatte Vattenfall riesige Abschreibungen auf seine Kraftwerke vorgenommen - eine Folge sinkender Ertragsmargen vor allem bei der Stromerzeugung aus Gas und Steinkohle. Im ersten Halbjahr 2013 war deshalb ein Minus von 17,1 Milliarden Kronen (1,86 Mrd Euro) herausgekommen.
"Leider bleibt die Nachfrage weiterhin gering, und wir haben Überkapazitäten am Markt", sagte Vorstandschef Øystein Løseth. "Auch die Strom-Großhandelspreise fallen weiter." Die Preise für Zertifikate für den Kohlendioxid-Ausstoß seien ebenfalls niedrig.
Es sei gelungen, diesen Bedingungen teilweise mit Kostensenkungen und geringeren Schulden durch den Verkauf von Randgeschäften zu begegnen. Bis zum Jahresende dürften im Vergleich zu 2010 rund ein Viertel der Kosten eingespart sein, sagte Løseth. Die Mitarbeiterzahl fiel innerhalb eines Jahres um fast 2.000 auf 30.500 Ende Juni.