Berlin (dpa) - Die Energiekonzerne Vattenfall, E.ON und EnBW wollen ihre Stromproduktion untereinander besser abstimmen und so ihre Kosten senken. Die Kooperation beginne am 21. Dezember, kündigte Vattenfall am Montag in Berlin an.
«Wir vermeiden damit Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich, die den Verbrauchern relativ zeitnah zu gute kommen sollten», sagte Stefan Dohler, Vorsitzender der Geschäftsführung des
Netzbetreibers Vattenfall Europe Transmission GmbH. Nicht beteiligt ist der vierte deutsche
Energiekonzern, RWE, der eine einheitliche, deutschlandweite Netzgesellschaft vorziehe. Dies strebt auch die Bundesregierung an.
Zugleich bestätigte Dohler, dass
Vattenfall mehrere Kaufangebote für seine Netztochter vorlägen, ein Verkauf im ersten Halbjahr 2009 sei zu erwarten. Derzeit haben die vier Konzerne jeweils ein eigenes Übertragungsnetz. In vier separaten Regelzonen sorgen sie für die
Stromversorgung.
Mit ihrer Kooperation gehen Vattenfall, E.ON und EnBW nun ein Problem an, dass die Bundesnetzagentur seit längerem kritisiert: das sogenannte Gegeneinanderregeln. Die Unternehmen schalten nun ihre Rechner zusammen, um zu verhindern, dass zeitweise der eine zu viel Strom produziert, während der andere zu wenig herstellt. «Wir heben auf einen Schlag 95 Prozent des Gegenregelns auf», kündigte Dohler an. Ende November starte bereits ein Testlauf.
Auch
E.ON und RWE wollen ihre Netze verkaufen; sie beugen sich damit dem Druck von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.