Vattenfall: Entscheidung über höhere Netzgebühr nach Sommerpause
Stand: 13.07.2004
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Hamburg/Berlin (dpa) - Über die vom Energiekonzern Vattenfall Europe geplanten höheren Nutzungsgebühren für seine Höchstspannungsnetze vorwiegend in Ostdeutschland ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Eine Entscheidung wird erst nach der Sommerpause getroffen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Europe AG, Klaus Rauscher, am Montag in Hamburg. Er begründete die angestrebten Preiserhöhungen von bis zu 28 Prozent mit der erforderlichen Einspeisung von Windenergie von zur Zeit rund 5400 Megawatt, rund 38 Prozent der Erzeugung, durch Vattenfall.
Man könne die Mehrbelastungen durch das Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) nicht mehr auffangen, sagte Rauscher. Es wäre gerecht, die Proteste gegen die Vattenfall-Pläne an Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) weiterzuleiten, meinte Rauscher. "Er ist verantwortlich." Trittin hatte dem Vattenfall-Chef Preistreiberei vorgeworfen. Um sich dagegen zu wehren, will Rauscher seine Kalkulation von Wirtschaftsprüfern testieren lassen. Die Auswirkungen auf die Endverbraucher schätzte Rauscher als gering ein. Gäben die Betreiber der Verteilernetze die Preiserhöhung weiter, würden beim Endverbraucher 0,3 Cent je Kilowattstunde ankommen, sagte er.
Vattenfall betreibt 11 000 Kilometer Höchstspannungsnetz (380 Kilovolt) vorwiegend in Ostdeutschland. Der sich um Hamburg ziehende Ring hat eine Länge von rund 200 Kilometern.