Vattenfall-Chef offen für unabhängigen Netzbetreiber
Stand: 17.09.2007
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Berlin (dpa) - In der Diskussion um eine schärfere Regulierung der europäischen Energiekonzerne hat sich Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson offen für den Aufbau unabhängiger Netzbetreiber gezeigt. "Wir sind bereit, unsere Transportnetze in einen regionalen Übertragungsnetzbetreiber einzubringen, der als unabhängiges Unternehmen das Netz managt und vor allem Investitionsentscheidungen mit Blick auf einen grenzüberschreitenden Markt trifft", sagte der Vorstandschef des in Deutschland aktiven schwedischen Staatskonzerns dem "Handelsblatt" (Dienstag).
Nach Angaben von Josefsson ist noch offen, wann die beiden norddeutschen Vattenfall-Atommeiler Brunsbüttel und Krümmel - die nach Pannen abgeschaltet sind - wieder Strom liefern. "Wir haben nach den Ereignissen im Sommer weitere Inspektionen und Untersuchungen in die Wege geleitet und werden erst wieder ans Netz gehen, wenn alle offenen Punkte geklärt sind."
Josefsson wies die Forderung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) zurück, ältere Atomkraftwerke vorzeitig abzuschalten und jüngere Anlagen dafür länger laufen zu lassen. Die Sicherheit habe aber nichts mit dem Alter der Anlagen zu tun. "Überspitzt gesagt: Wenn Herr Gabriel Recht hätte mit seiner Behauptung, müsste er konsequenterweise den Bau neuer Kernkraftwerke fordern", sagte Josefsson.