Vattenfall: «bestes drittes Quartal» - Minus in Deutschland
Stand: 30.10.2008
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Stockholm - Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat im dritten Quartal 2008 aufgrund des sehr guten Geschäfts in Nordeuropa sein Vorsteuerergebnis deutlich verbessert. Der Gewinn vor Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 5,59 Milliarden Kronen (rund 505 Millionen Euro), teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stockholm mit. Auch der Umsatz legte um 17 Prozent zu auf 37 Milliarden Kronen. Der Nettogewinn sackte jedoch um 29 Prozent auf 2,48 Milliarden Kronen (rund 204 Millionen Euro) ab. Dies lag nach Angaben von Vorstandschef Lars G. Josefsson hauptsächlich am Wegfall positiver Steuereffekte. Im dritten Quartal 2007 betrugen diese 950 Millionen Kronen.
«Dies war das beste dritte Quartal aller Zeiten», sagte Josefsson. Der schwedische Staatskonzern ist in Dänemark, Finnland, Schweden und Großbritannien tätig, außerdem in Deutschland und Polen, dem Geschäftsbereich Central Europe. Dort drückten den Angaben zufolge vor allem eine geringere Stromproduktion und höhere Ausgaben für Kohlendioxid-Emissionsrechte den Gewinn vor Steuern um rund 18 Prozent.
Belastet wurde das Deutschland-Geschäft nach Josefssons Worten auch durch den Stillstand der Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel. In diesem Jahr sei nicht mehr mit einem Anfahren der im Juni 2007 nach Pannen abgeschalteten Atomkraftwerke zu rechnen. Die Kosten für den Stillstand beliefen sich bis zum Ende des dritten Quartals auf rund 400 Millionen Euro.
Zum geplanten Verkauf seines Stromübertragungsnetzes in Deutschland sagte der Konzernchef, man sei «nicht in Eile». Vattenfall könne warten, bis sich das Marktumfeld etwas stabilisiert habe. Die aktuelle Finanzmarktkrise beeinträchtige die Einnahmesituation nicht, eine anhaltende Krise könne jedoch gegebenenfalls größere Übernahmen erschweren.