USA schützen Solarindustrie vor chinesischer Billigkonkurrenz
Stand: 21.03.2012
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Washington/Shanghai - Nicht nur deutsche Solarfirmen bangen wegen Billigkonkurrenz aus China um ihre Existenz. Auch in den USA beschwert sich die Branche über die Subventionierung chinesischer Solarmodule und Dumpingpreise. Nun schreitet das US-Handelsministerium ein.
Nach Beschwerden von US-Firmen über Subventionen des chinesischen Staates für Solarfirmen hat das US-Handelsministerium am Dienstag Antidumping-Zölle für Solarzellen aus China verhängt. Das Ministerium erklärte, es werde ab sofort Zölle in Höhe von 2,9 bis 4,7 Prozent auf Solarstromzellen und Solarstrommodule chinesischer Herstellung erheben. Betroffen davon sind laut Ministerium vor allem der weltgrößte Hersteller von Sonnenkollektoren, Suntech Power, und ein weiterer führender Hersteller aus China, Trina Solar.
Die Zölle sind noch vorläufig, im Juni soll eine endgültige Entscheidung fallen. Bis dahin will das Ministerium zudem weiter ermitteln, ob chinesische Hersteller ihre Produkte mit Verlust in den USA verkaufen. Die betroffenen chinesischen Firmen reagierten mit Unverständnis. Suntech Power erklärte am Mittwoch, sein Erfolg basiere auf "freiem und fairem Wettbewerb". Einseitige Handelsbeschränkungen - ob groß oder klein - würden den Übergang in der Energieversorgung weg von fossilen Brennstoffen noch weiter verzögern, warnte Suntech-Manager Andrew Beebe. Auch die Firma Yingli Solar teilte mit, sie verkaufe ihre Produkte nicht unter Preis, noch "glauben wir, dass wir unfair subventioniert werden".
In Deutschland begrüßte die Firma SolarWorld die Entscheidung des US-Handelsministeriums. Damit sei einer Petition der US-Tochtergesellschaft von SolarWorld gegen chinesische Exportsubventionen stattgegeben. SolarWorld betreibt in Hillsboro in Oregon die nach eigenen Angaben größte Fertigungsstätte für Solarstromtechnologie in den USA. Der Chef der US-Tochter, Gordon Brinser, erklärte, die US-Regierung habe erkannt, dass die Exportsubventionen Chinas den Solarmarkt "zerstören und Arbeitsplätze gefährden".