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Ursache für Feuer beim AKW Krümmel unklar - LKA auf Spurensuche

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Hamburg (dpa) - Die Ursache für den Brand eines Transformators im Atomkraftwerk Krümmel östlich von Hamburg ist weiter unklar. Vier Tage nach dem Feuer in einem Nebengebäude des 1400-Megawatt-Reaktors in Geesthacht machten sich am Montag erstmals Brandexperten des Landeskriminalamts (LKA) Schleswig-Holstein ein Bild von der Lage. Zuvor konnten sie wegen der großen Hitze nicht zu dem verbrannten Transformator vordringen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck, Klaus-Dieter Schultz, sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, die Brandursache sei noch unklar, es gebe aber keinerlei Hinweise auf "vorsätzliches Handeln".

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich am vergangenen Donnerstag in einem Nebengebäude des 1983 in Betrieb gegangenen Atomkraftwerks das zur Kühlung genutzte Öl entzündet. Der 1400-Megawatt-Reaktor war daraufhin automatisch heruntergefahren worden. Wann er wieder ans Netz geht, ist bislang völlig unklar. Das ebenfalls wegen einer Panne abgeschaltete Atomkraftwerk Brunsbüttel ist dagegen bereits wieder in Betrieb. Dort war ebenfalls am vergangenen Donnerstag nach einem Kurzschluss ein Schwelbrand entstanden, der wiederum eine Schnellabschaltung des 1976 in Betrieb gegangenen Reaktors ausgelöst hatte.

Krümmel bleibt bis auf weiteres abgeschaltet. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte: "Wir haben die Anlage freigegeben zum Zwecke weiterer Untersuchungen auch durch Fachleute des Betreibers und des TÜVs." Die Sachverständigen des LKA untersuchten den zerstörten Transformator ebenfalls weiter. Nach Angaben des Kieler Sozialministeriums, das die Atomaufsicht hat, muss vor einem Wiederanfahren des Kraftwerks Krümmel auch der zweite, baugleiche Transformator gründlich untersucht werden. "Er ist genauso alt, er stammt auch aus dem Jahr 1983", sagte ein Sprecher in Kiel.

Vor dem Brand seien beide 380-Kilovolt-Trafos in Betrieb gewesen. Vattenfall plane, das Kraftwerk mit nur einem Trafo wieder anzufahren, um so zumindest etwa die Hälfte seiner Kapazität nutzen zu können, hieß es aus dem Sozialministerium. Der Siedewasserreaktor Krümmel soll nach dem von der rot-grünen Bundesregierung im Jahr 2000 mit der Energiewirtschaft beschlossenen Atomausstieg 2016 endgültig abgeschaltet werden, Brunsbüttel bereits 2009.