Unbegründete Angst: Ein Drittel der Verbraucher befürchtet Versorgungsunterbrechung bei Anbieterwechsel
Stand: 03.08.2010
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Bonn - Eine Umfrage von infas (Institut für angewandte Sozialwissenschaft) hat ergeben, dass ein Drittel der Verbraucher aus der unbegründeten Angst vor einer Versorgungsunterbrechung nicht den Strom- oder Gasanbieter wechselt. Zusätzlich werden die Tarife für Energie und Telekommunikation als nicht kundenfreundlich empfunden.
Beim Strom- und Gasanbieterwechsel ist die Sorge über eine Unterbrechung der Versorgung völlig unbegründet. Denn im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) ist die sogenannte Grundversorgungspflicht (§36 EnWG) festgelegt. Für jedes Netzgebiet wird ein Grundversorger bestimmt, der jeden Haushaltskunden mit Strom und Gas versorgen muss. Da beim Anbieterwechsel keine Veränderungen an Leitungen oder Zählern vorgenommen werden, sind technische Pannen ebenfalls weitgehend ausgeschlossen. Daher muss niemand befürchten, aufgrund eines Anbieterwechsels im Dunkeln oder in der Kälte zu sitzen.
Die Umfrage hat auch ergeben, dass die vielfach als kompliziert empfundenen Angebote und Tarife abschreckend wirken. Nicht kundenfreundlich – so lautet das Urteil von immerhin 60 Prozent der Befragten bei der Energieversorgung und Telekommunikation. Historisch bedingt, profitierten hiervon die Deutsche Telekom beim Telefonfestnetz und die angestammten Versorger bei Strom und Gas. Deren bisher treu gebliebenen Kunden zählen zu den besonders Wechselunwilligen: Ein klarer Nachteil für die Wettbewerber, die sich ihren Kundenstamm erst erarbeiten mussten. Die angestammten Anbieter mit vielen Altkunden können sich indes nicht ausruhen: Diejenigen, die schon einmal gewechselt haben, sind eher bereit, dies auch erneut zu tun.