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UN-Generalsekretär: Welt muss sich dem Wasserproblem zuwenden

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa

Davos (dpa) - Das Problem der weiteren Verfügbarkeit von Wasser muss nach Ansicht von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon weltweit bewusst werden. "Die Zeit läuft davon, und das Wasser läuft aus", sagte Ban Ki Moon am Donnerstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Wasserverknappung sei die Ursache für zahlreiche Konflikte auf der Welt, etwa in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur. "Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir sicherere Wasservorräte für alle bereitstellen müssen."

Vertreter der Industrie verwiesen darauf, dass auch für die Unternehmen eine gesicherte Wasserversorgung unverzichtbar sei. Der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt sei bereits stark bei der Sicherung der Wasservorräte engagiert, sagte Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe in Davos. Es sei ein Unding, dass etwa zwischen 1000 und 4000 Liter Wasser für die Produktion eines Liters Bio-Diesel verschwendet würden. "Es gibt zwar ein Menschenrecht auf Trinkwasser, aber keines, um seinen Swimmingpool aufzufüllen", sagte der Konzernchef. "Wasser muss wieder einen Preis bekommen."

Politiker würden manche Entscheidungen nicht treffen, wenn es diesen Preis wirklich gäbe, ist Brabeck-Letmathe überzeugt. Für Coca- Cola-Chef Neville Isdell hat die Wasserfrage denselben Stellenwert wie der Klimawandel. "Es bedarf einer engen Zusammenarbeit aller Unternehmen auf diesem Gebiet", sagte Isdell. Dies sei für Unternehmen des 21. Jahrhunderts die wichtigste Aufgabe. Auch steigende Lebensmittelpreise sind unter anderem eine Folge des sich ausweitenden Wassermangels.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung bis 2050 über neun Milliarden Menschen betragen. Während 1960 noch jedem Menschen etwa 13 000 Kubikmeter Wasser zur Verfügung standen, dürften es 2025 weniger als 6000 Kubikmeter sein. Ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt schon jetzt in Regionen, wo die Wasserversorgung nicht mehr sichergestellt ist. Einer Wasserinitiative für große Unternehmen sind aber bisher erst 20 global operierende Unternehmen beigetreten.