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Umweltverbände: Energieeffizienz statt Laufzeitverlängerung

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

Berlin - Die Umwelt- und Verbraucherverbände wollen mehr Energieeffizienz statt einer Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken. Konkret wird gefordert, dass die im Sparpaket der Bundesregierung angekündigte Milliardenkürzung bei der energetischen Gebäudesanierung zurückgenommen wird. Denn nur auf diesem Weg könne die Regierung ihre Klimaschutzziele erreichen und wichtige Impulse für eine zukunftsfähige Energieversorgung setzen. Dies erklärten die Verbände am Dienstag in Berlin.

Die verstärkte Förderung der Energieeffizienz würde die Energiekosten für Wirtschaft und Verbraucher deutlich senken und etwa 850 000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, argumentierten die Verbände. Insgesamt könnten im Strom- und Gebäudesektor durch die effizientere Nutzung von Energie bis zum Jahr 2020 jährlich rund 100 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.

Energieeffizienzgesetz gefordert

Mit dem von der Bundesregierung angekündigten Energiekonzept müsse ein Energieeffizienzgesetz kommen, das ein Einsparziel von mindestens zwei Prozent pro Jahr festsetze. Im Gesetz sollte auch die zusätzliche Einrichtung eines Energieeffizienzfonds festgelegt werden, mit dem die Anschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte gefördert werden könne.

Der Vizevorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Klaus Brunsmeier, forderte: "Statt Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke müssen Energieeinsparungen Kern eines zukunftsfähigen Energiekonzeptes sein." Der Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Helmut Röscheisen, rügte, bei der Energieeffizienz würden in Deutschland nicht einmal die EU-Vorgaben eingehalten.

Energieeffiziente Technologien immer wichtiger

Die Verbände versprechen sich von einem Energieeffizienzgesetz positive Impulse auch für den Arbeitsmarkt. IG Metall-Vorstand Wolfgang Rhode sagte: "Energieeffiziente Technologien werden im internationalen Innovationswettbewerb immer wichtiger. Gerade die Beschäftigung in der Metall- und Elektroindustrie kann davon profitieren."

Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes, gab zu bedenken, dass die Energiekosten die "Preistreiber Nummer Eins bei den Wohnkosten" seien. Eine Modernisierung des Gebäudebestandes sei daher unverzichtbar. Durch die geplante Kürzung bei CO2-Gebäudesanierungsprogrammen werden über 100 000 Arbeitsplätze im regionalen Handwerk gefährdet, warnte Martin Mathes von der IG BAU.