Umweltschützer verlangen Berliner Führung bei EU-Klimaschutz
Stand: 05.02.2014
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Brüssel - Europäische Umweltschützer fordern von der Bundesregierung eine Führungsrolle im Klimaschutz der EU. Da Deutschland bei der Energiewende auf Ökoenergien setzt, messen die Umweltschützer dem Land eine Vorbildfunktion bei. Knapp zwei Dutzend Organisationen unterzeichneten einen am Dienstag publizierten Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Zu den Autoren gehören Birdlife International, Oxfam und das Europäische Umweltbüro.
Die Absender sind besorgt über die Pläne der EU-Kommission: Die Behörde will auf neue Pflichten für die Staaten beim Ausbau von Ökoenergien verzichten und stattdessen einen für die Staaten unverbindlichen Zielwert von 27 Prozent anpeilen.
Dies genüge nicht, meinen die Umweltschützer. Bis 2030 solle die EU ihren Anteil aus Wind- oder Solarkraft im Energiemix auf verpflichtende 45 Prozent hochschrauben. Verärgert sind die Umweltschützer auch über das angepeilte Minderungsziel für den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) von 40 Prozent. Sie halten CO2-Einsparungen von mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 für notwendig.
Europas Staats- und Regierungschefs wollen im März besprechen, wie es mit dem EU-Klimakurs weitergeht. «Wir sind fest davon überzeugt, dass Deutschland die Fähigkeit hat, vor dem EU-Gipfel eine Koalition der Willigen zu formieren», schreiben die Umweltschützer.