Umweltminister Röttgen schlägt "Netz-Gipfel" vor
Stand: 20.04.2010
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Hannover - Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) möchte den Ausbau der Stromnetze für erneuerbare Energien voranbringen und schlägt deshalb einen "Netz-Gipfel" vor. Röttgen sagte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: "Wir könnten beim Ausbau der Netze weiter sein, wir brauchen eine Beschleunigung." Ein "Netz-Gipfel", bei dem Vertreter der Windenergie-Branche, Elektro- und Maschinenbauer, Energieerzeuger, IT-Unternehmen und die Politik teilnehmen sollten, stehe im Zusammenhang mit dem für den Herbst angekündigten Energiekonzept der Bundesregierung.
Ein Ausbau der Netze sei die entscheidende strategische Weichenstellung, um die Ziele bei der Stromversorgung mit erneuerbaren Energien zu erreichen, sagte Röttgen. Der Strom aus erneurbaren Energien müsse auch in die Haushalte kommen. Ziel ist es, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromerzeugung von 16 Prozent im vergangenen Jahr bis 2020 auf mindestens 30 Prozent steigt. Röttgen hatte wiederholt gesagt, seine Vision sei es, im Jahre 2050 eine nahezu vollständig erneuerbare Energieversorgung zu haben. Für Äußerungen, möglichst bald aus der Atomenergie auszusteigen, war Röttgen auch innerparteilich kritisiert worden.
Für den Ausbau der erneuerbaren Energien sei ein drastischer Ausbau der Netze notwendig, sagte Röttgen. Dabei geht es um Netze für den Stromtransport - etwa von Windparks auf hoher See (offshore) ins Binnenland - und um Netze zur Verbindung von Windenergieparks. Ein Netzausbau aber kostet Milliarden. "Die Politik kann hier Rahmenbedingungen setzen für Investitionen, um den Netzausbau zu beschleunigen." Notwendig seien intelligente Stromnetze, die den Verbrauch transparenter und effizienter machten. Mit dieser Technologie könne auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft erhöht werden.