Umweltminister kritisiert Energieversorger wegen Strompreiserhöhung
Stand: 23.11.2009
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Berlin - Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat die Energieversorger für die angekündigte Erhöhung der Strompreise kritisiert. "Es ist falsch, erneuerbare Energien für Strompreiserhöhungen verantwortlich zu machen", sagte Röttgen der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Richtig sei, dass der Förderanteil der erneuerbaren Energien am Strompreis äußerst gering sei. "Für einen vierköpfigen Haushalt macht das im nächsten Jahr 5,95 Euro an der Stromrechnung aus", sagte Röttgen.
Der Minister sieht die Hauptursache der geplanten Preiserhöhungen vor allem "im wirtschaftlichen Verhalten der Unternehmen selbst". So würden "nicht alle gesunkenen Einkaufspreise an die Kunden weitergeben", sagte Röttgen. Die Verbraucher forderte er auf, die Möglichkeiten des Wettbewerbs zu nutzen. Ihnen rät Röttgen: "Informieren, vergleichen, wählen."
Mit Blick auf die Weltklimakonferenz Anfang Dezember in Kopenhagen mahnte Röttgen ein rasches Handeln der Industriestaaten an. "Wir können dem Klima nicht sagen, gedulde dich noch fünf Jahre." Zugleich forderte er die USA auf, eine Führungsrolle zu übernehmen. "Während die USA bisher immer mehr CO2 produziert haben, werden jetzt Nettominderungen angestrebt. Die Richtung stimmt. Aus Sicht der Europäer ist das aber noch nicht genug."
Kopenhagen solle zugleich der Einstieg in eine klimafreundlichere Lebensweise sein. "Wir werden anders leben, anders produzieren, andere Produkte und Technologien haben. Das bedeutet nicht Verzicht, sondern mehr Lebensqualität und Wohlstandssicherung", sagte Röttgen. Auf Verbote will er dabei aber verzichten, denn er wolle "die Menschen nicht bevormunden". Allerdings gehörten Regelsetzungen dazu. "Regeln sind aber auch Innovationstreiber, weil die Wirtschaft dadurch verlässliche Bedingungen erhält, um zu investieren", sagte Röttgen.