Umwelt-Staatssekretär Müller kritisiert schwedische Atompolitik
Stand: 06.02.2009
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Osnabrück - Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller (SPD), hat die schwedische Regierung für ihren Ausstieg aus dem Atomausstieg scharf kritisiert. Die Entscheidung sei "ein Eingeständnis der Gestaltungsunfähigkeit", sagte Müller der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe). Es sei unbestritten, dass die Zukunft bei erneuerbaren Energien und Effizienztechnologien liege. Die schwedische Regierung verfolge eine "völlig kurzsichtige Politik" und wolle "alte Strukturen zementieren", ergänzte Müller.
Seinen Angaben zufolge nutzen bereits 71 Staaten kommerziell erneuerbare Energien, "davon 50 nach deutschem Vorbild". Atomenergie werde dagegen "nur von 34 Staaten betrieben". Müller warnte die Union davor, den von der Großen Koalition beschlossenen Atomausstieg rückgängig zu machen und auf eine Verlängerung der Laufzeiten zu setzen. "Wenn CDU/CSU das machen, wird es zu massiven Auseinandersetzungen in der Gesellschaft kommen, und alte Konflikte um Risiken und Alternativen werden neu aufbrechen."