Umsiedlung von Heuersdorf: Entscheidung von Bewohnern gefordert
Stand: 03.08.2006
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Heuersdorf/Leipzig (dpa) - Die Umsiedlung der Gemeinde Heuersdorf bei Leipzig für den Braunkohletagebau wird konkreter. Nach Angaben von Ortsvorsteher Horst Bruchmann (parteilos) sollen sich bis 13. August die verbleibenden Einwohner entscheiden, wohin sie umsiedeln wollen. Von etwa 80 Menschen hätten dies 60 noch nicht getan, sagte Bruchmann am Donnerstag der dpa. Zur Auswahl stünden der Ortsteil Hagenest bei Regis-Breitingen oder Frohburg (Leipziger Land). Die anderen Menschen hätten sich bereits für den Standort "Am Wäldchen" in Regis-Breitingen entschieden.
Für dessen Infrastruktur hat die Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft mbH (MIBRAG/Theißen) nach eigenen Angaben 1,2 Millionen Euro investiert. Insgesamt haben sich laut Unternehmen von 312 Heuersdorfern 170 für Regis-Breitingen entschieden. Elf Familien hätten sich bereits in ihren Häusern "Am Wäldchen" eingerichtet. Laut MIBRAG ist ein enger Zeitplan einzuhalten. Ende 2007 würden die Bagger des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain die Gemeinde erreichen. Die Umsiedlung der Heuersdorfer müsse deshalb bis 2008 abgeschlossen sein.
Laut MIBRAG ist der Tagebau notwendig, um das Kraftwerk Lippendorf mit Kohle zu versorgen. Der Sächsische Verfassungsgerichtshof (VGH) hatte im November 2005 nach mehrjährigem Rechtsstreit entschieden, dass die mehr als 700 Jahre alte Gemeinde weichen muss.