Umfrage von Forsa ergab, dass Mehrheit Atomkraft ablehnt
Stand: 30.04.2009
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Berlin - Im Auftrag des Bundesumweltministeriums ermittelte das Meinungsforschungsinstitut Forsa zur Sicherheit von Atomkraftwerken und zum Ausstieg aus der Atomkraft in einer repräsentativen Umfrage (Befragungszeitraum: 20.-22. April), dass 66 Prozent der Deutschen den beschlossenen Atomausstieg beibehalten oder sogar beschleunigen wollen. Das ist gegenüber 2006 eine deutliche Zunahme. Auf dieselbe Frage hatten 62 Prozent der Bundesbürger im August 2006 gesagt, das Tempo des Atomausstiegs solle beibehalten oder beschleunigt werden.
Dass das Tempo des Atomausstiegs verlangsamt werden sollte, finden 12 Prozent der Deutschen richtig. Lediglich 18 Prozent sind grundsätzlich gegen einen Ausstieg aus der Atomkraft.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Die repräsentativen Zahlen belegen, dass eine breite Bevölkerungsmehrheit den beschlossenen Atomausstieg unterstützt. Sie zeigen auch, dass es der Atomlobby selbst mit einer millionenschweren Dauerwerbekampagne nicht gelingt, die Wahrnehmung der Atomkraftrisiken zu übertünchen. Das Gerede von einer Rückkehr der Atomenergie entpuppt sich als bloße Propaganda."
70 Prozent der Deutschen halten das Unfallrisiko der Atomkraftwerke für zu hoch: 26 Prozent aller Bundesbürger halten die Gefahr, dass es heutzutage noch zu einem schweren Atomunfall wie z.B. vor 20 Jahren in Tschernobyl kommen könnte, heute für noch genauso groß wie damals. 44 Prozent glauben, dass die Atomkraftwerke heute zwar weltweit sicherer seien, halten das Unfallrisiko persönlich jedoch weiterhin für zu hoch.
Lediglich 4 Prozent glauben, dass Atomkraftwerke heute sicher seien und keine Unfallgefahr mehr besteht. 24 Prozent sind der Meinung, dass die Unfallgefahr in den letzten 20 Jahren weltweit zumindest soweit zurückgegangen ist, dass man das Restrisiko heute in Kauf nehmen kann.
Die Mehrheit der Bevölkerung (57 Prozent) sieht in der Atomkraft eine große Gefahr oder sogar eine sehr große Gefahr für sich und ihre Familien. Dies ist in allen Altersgruppen die mehrheitliche Einstellung, während in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen lediglich 49 Prozent die Gefahr als sehr groß oder groß einschätzen.