Umfrage: 59 Prozent der Deutschen sind für Atomausstieg
Stand: 07.09.2009
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Hamburg - Mehr als die Hälfte der Bundesbürger sind einer Umfrage zufolge dafür, am Atomausstieg festzuhalten. 59 Prozent der Befragten lehnen die von Union und FDP geforderte Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken ab, wie die von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Auftrag gegebene und am Samstag veröffentlichte Erhebung ergab. Selbst 50 Prozent der CDU/CSU-Wähler und 49 Prozent der FDP-Anhänger sprachen sich in der Umfrage von TNS-Emnid für den geplanten Atomausstieg aus.
Auch die Schulbildung spielt bei der Ablehnung der Atomkraft eher eine untergeordnete Rolle: 63 Prozent der Befragten mit Volksschulabschluss und Lehre sprachen sich für den von der früheren rot-grünen Regierung beschlossenen Atomausstieg aus, zitierte Greenpeace weiter aus der Umfrage. Vor allem die junge Generation befürwortet demnach eine Wende in der Energiepolitik. 71 Prozent der befragten Schüler setzen sich für den Ausstieg aus der Atomenergie ein, wie die Umfrage ergab.
"Das Votum der Bevölkerung ist klar und jede künftige Bundesregierung wird daran zu messen sein, ob sie den Willen der Bundesbürger umsetzt oder sich zum Handlanger der Atomindustrie macht", sagte Mathias Edler, Atom-Experte bei Greenpeace. Die Entscheidung für oder gegen eine Laufzeitverlängerung sei richtungweisend für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und die Chancen für Klimaschutz. Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomkraft bis 2015.
Mit einem sieben Meter hohen hölzernen Trojanischen Pferd und der Attrappe eines originalgroßen Castor-Transportbehälters wollte Greenpeace am Samstagmittag die Großdemonstration mehrerer Anti-Atom-Initiativen aus der ganzen Bundesrepublik unter dem Motto "Mal richtig abschalten" begleiten. Atomkraftgegner aus dem Raum Gorleben wollten mit rund 350 Traktoren vor Ort sein. Unterstützt wird die Demonstration auch von Grünen und Linken.