Umfassender Schutz von Atomkraftwerken gegen Cyberattacken
Stand: 07.06.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Brüssel - Atomkraftwerke sollen künftig umfassend gegen terroristische Angriffe gesichert werden. In den Empfehlungen einer EU-Expertengruppe, die am Mittwoch in Brüssel veröffentlicht wurden, heißt es, dass die für die Sicherheit der Akw entscheidenden Rechner "räumlich von jedem anderen Computernetzwerk getrennt" sein sollten.
Die Computersysteme sollten so angelegt sein, dass ein Teilausfall durch die anderen Teile kompensiert werde. Gewartet werden dürften die Systeme nur von "gründlich sicherheitsüberprüftem Personal".
Für die Möglichkeit von Terrorangriffen mit Flugzeugen empfiehlt der Bericht spezifische Alarmpläne bei den Akw-Betreibern, die auf verschiedene Szenarien reagieren. Betreiber und Behörden sollten dazu regelmäßige Übungen abhalten.
Die Empfehlungen stammen von der sogenannten Ad-hoc-Gruppe für die Sicherheit der europäischen Atomkraftwerke, die im Juli 2011 eingerichtet wurde und maßgeblich aus Experten der EU-Staaten besteht. Sie befasste sich mit Risiken für die Anlagen, die von Menschen ausgehen. Dabei ging es vor allem um den Austausch bewährter Maßnahmen und allgemeine Sicherheitserörterungen.
Für die Empfehlungen wurden keine einzelnen Atomkraftwerke unter die Lupe genommen, wie es bei den nach der Fukushima-Katastrophe eingeführten Akw-Stresstests der Fall ist, die von EU-Energiekommissar Günther Oettinger mitverantwortet werden. Diese letzteren Tests drehen sich vor allem um natürliche Risiken wie Hochwasser und Erdbeben. Hier steht der endgültige Bericht noch aus.