Ukraine rechnet nicht mit Engpässen bei der Gasversorgung
Stand: 17.06.2014
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Kiew - Die Ukraine rechnet trotz des russischen Lieferstopps nicht mit Engpässen bei der Gasversorgung. Die Verbraucher würden durch den Gasstreit "gar nicht" in Mitleidenschaft gezogen, sagte der Chef der ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Andrij Kobolew, am Dienstag einem lokalen Fernsehsender. Es sei noch genügend Gas in den Speichern. Genaue Angaben zur Menge machte er aber nicht.
Die ukrainische Regierung setzt außerdem darauf, künftig Gas aus Westeuropa zu importieren. Eine "kleine Menge" Gas sei bereits durch eine Umkehrung der Fließrichtung in die Ukraine zurückgeleitet worden, sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Dienstag im Parlament in Kiew. Insgesamt seien Rückflüsse in einer Größenordnung von 15 Milliarden Kubikmetern Gas möglich. Nach Angaben von Naftogaz-Chef Kobolew sind europäische Firmen bereit, der Ukraine das Gas "billig" zu verkaufen - zum Preis von 320 Dollar (236 Euro) pro 1000 Kubikmeter. Gazprom hat solche Gaslieferungen der EU an die Ukraine bereits als illegal zurückgewiesen.
Moskau hatte der Ukraine am Montag den Gashahn zugedreht und will das Nachbarland fortan nur noch gegen Vorkasse beliefern. Zuvor waren Verhandlungen zwischen den beiden Nachbarstaaten über ausstehende Gasrechnungen und künftige Preise vorerst gescheitert. Der russische Staatskonzern Gazprom warnte, dass es auch zu "möglichen Störungen" bei den Gaslieferungen in die EU kommen könnte.