Über 2000 Offshore-Windräder an Nord- und Ostsee genehmigt
Stand: 30.12.2011
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Osnabrück - Inszwischen ist der Bau von über 2000 Windrädern an Nord- und Ostsee genehmigt worden. Die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet am Freitag, dass das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie - mit der Freigabe für den Bau des Offshore-Parks "Riffgrund 2" vor Borkum - jetzt insgesamt 2027 Turbinen in 28 Parks bewilligt.
Dazu lägen Anträge für rund 80 weitere Offshore-Vorhaben vor. Der zuständige Referatsleiter Christian Dahlke sagte der Zeitung, dass 2012 bei fünf bis sechs Windparks mit dem Bau begonnen werden könnte.
Der Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), Hermann Albers, warnte trotzdem vor zu hohen Erwartungen. Die Ausbauziele der Bundesregierung würden deutlich verfehlt, sagte er dem Blatt. So könnten bis 2020 nicht wie vorgesehen 10 000 Megawatt installiert werden, sondern voraussichtlich lediglich 6000 bis 7000 Megawatt.
Derzeit seien es gerade einmal 500 Megawatt. "Der Einfluss von Offshore ist wahnsinnig überschätzt worden. In den nächsten 15 Jahren werden rund 80 Prozent der kommenden Kapazitäten durch Windparks an Land erzeugt." Ein Grund für die Schwierigkeiten sind Albers zufolge die völlig unterschätzten Wartungskosten. Für Windkraftanlagen auf hoher See betrügen sie etwa drei bis vier Cent pro Kilowattstunde, an Land nur ein Cent, sagte er.
Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, räumte Probleme beim Ausbau der Offshore-Windkraft ein. "Das reicht von den Anschlüssen an die Stromnetze über die Geschwindigkeit der Installation bis hin zur Finanzierung", sagte die CDU-Politikerin der Zeitung. Sie forderte die Bundesnetzagentur auf, stärkere Anreize für den Netzausbau zu setzen.
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