UBA belegt erneut Gefahr durch Quecksilber in Energiesparlampen
Stand: 02.12.2010
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Berlin - Das Umweltbundesamt (UBA) hat in einer Untersuchung erneut einen Beleg für Gesundheitsgefahren durch entweichendes Quecksilber bei zerbrochenen Energiesparlampen gefunden. Zerbricht eine Lampe, könne das giftige Schwermetall in die Raumluft gelangen. So heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Eine Stichprobe des UBA habe gezeigt, dass nach dem Bruch einer Energiesparlampe die Quecksilber-Belastung um das 20-fache über dem Richtwert von 0,35 Mikrogramm/Kubikmeter für Innenräume liege.
"Das Quecksilber ist die Achillesferse der Energiesparlampen. Daher brauchen wir mittelfristig eine Lampentechnik, von der keine Quecksilberbelastung ausgeht", sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Die richtige und notwendige Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent gegenüber Glühbirnen müsse einhergehen mit sicheren Produkten, von denen keine vermeidbaren Gesundheitsrisiken ausgehen, so Flasbarth.
Verbrauchern rate er, in Kinderzimmern und an anderen Stellen mit erhöhtem Bruchrisiko Energiesparlampen einzusetzen, die mit einer Kunststoffummantelung oder anderen Schutzmaßnahmen gegen das Zerbrechen gesichert sind. Die Industrie forderte er auf, mehr solcher Lampen anzubieten. Geschehe dies nicht freiwillig, müsse die EU das gesetzlich vorschreiben, betonte Flasbarth. Mittelfristig sollte Lampentechnik ganz auf Quecksilber verzichten. Zurzeit dürfen Energiesparlampen bis zu fünf Milligramm Quecksilber enthalten.
Bei dem Test wurden zwei Energiesparlampen von europäischen Markenherstellern untersucht: eine mit zwei Milligramm und die andere mit fünf Milligramm Quecksilber. Beide hatten keine Schutzummantelung und wurden in heißem Zustand zerbrochen. Bei beiden Lampen wurden nach fünf Minuten und auch noch nach fünf Stunden in einem Meter Höhe über dem Fußboden Konzentrationen von Quecksilber gemessen, die die Gesundheit von Schwangeren, kleinen Kindern und empfindlichen Menschen beeinträchtigen können.