Tschechien und Slowakei verteidigen Atomkraft auf EU-Forum
Stand: 27.05.2015
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Prag - Prag und Bratislava haben Pläne zum Ausbau der Atomkraft gegen Kritik von Umweltschützern und der Regierung in Wien verteidigt. Zu Beginn des zehnten Europäischen Nuklearenergieforums (ENEF) sagte der slowakische Regierungschef Robert Fico am Dienstag in Prag: "Wir verlangen Respekt vor unserem Recht auf einen eigenen Energiemix und respektieren umgekehrt das Recht auf Informationen." Tschechien sei bereit, seine Pläne zu erklären und zu verhandeln, sagte der sozialdemokratische Industrieminister Jan Mladek.
Die Mitte-Links-Regierung in Prag rechnet in den nächsten Jahren mit dem Bau von bis zu vier neuen Reaktorblöcken an zwei Standorten.
Besonders das AKW Temelin, das 60 Kilometer von Deutschland entfernt ist, steht wegen früherer Störfälle in der Kritik. Atomkraftgegner wie die tschechische "Bewegung Regenbogen" brachten ihren Unmut über die Ausbaupläne in einer Protestnote an das EU-Nuklearenergieforum zum Ausdruck. Österreich behält sich nach den Worten seines Umweltministers das Recht auf eine Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof vor.