Trotz Klimawandel: Altmaier will neue Kohlekraftwerke
Stand: 25.07.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Hamburg - Trotz Energiewende und Klimawandel hält Umweltminister Altmaier den Bau neuer Kohlekraftwerke für unvermeidlich. Bis 2020 soll Deutschland mit 35 Prozent Ökostrom versorgt werden. Die restlichen 65 Prozent Strom müssten anderweitig produziert werden.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hält zur Sicherung der Energieversorgung weiterhin den Bau neuer Kohlekraftwerke für unvermeidlich. "Wir wollen bis zum Jahr 2020 35 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien, das werden wir auch schaffen", sagte Altmaier der Wochenzeitung "Die Zeit". Das bedeute aber auch, dass "zunächst immer noch 65 Prozent anders erzeugt werden" müssten. Die zusätzlichen Kapazitäten bei den erneuerbaren Energien würden vorerst vor allem dafür gebraucht, um abgeschaltete Atomkraftwerke zu ersetzen, was damit aber auch vollständig möglich sei.
Der Bau neuer Kohlekraftwerke ist umstritten, weil diese durch ihre CO2-Emissionen weiterhin zum Klimawandel beitragen würden. Altmaier verwies aber auch auf mögliche positive Umwelteffekte: "Ich meine, dass es Sinn macht, alte umweltschädliche Braun- und Steinkohlekraftwerke durch moderne effiziente
Kohle- und Gaskraftwerke zu ersetzen".
Der Umweltminister wies Berichte als "falsch" zurück, er habe das Ziel der Regierung in Frage gestellt, bis 2020 den Energieverbrauch in Deutschland um zehn Prozent verglichen mit dem Stand von 2008 zu senken. "Ich habe lediglich gesagt, dass wir auch die notwendigen Maßnahmen ergreifen müssen, um das Ziel zu erreichen", sagte er der "Zeit". Bisher sinke der Stromverbrauch nicht, sondern nehme weiter zu.