Trotz AKW-Aus mehr Strom-Exporte als -Importe
Stand: 20.09.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Wiesbaden - Die Bundesrepublik Deutschland hat im ersten Halbjahr 2011 mehr Strom ins Ausland geliefert als von dort importiert. Trotz des endgültigen Endes von acht deutschen Atomkraftwerken nach der Nuklearkatastrophe in Japan im März haben die deutschen Stromexporte mit 27,9 Terrawatt-Stunden (TWh) die Importe noch um fast 17 Prozent überstiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Eine Terrawatt-Stunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden.
Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sei der Exportüberschuss in der Handelsbilanz aber deutlich gesunken: So sei die Einfuhrmenge im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 um 4,8 TWh gestiegen, das macht ein Plus von 25 Prozent aus. Gleichzeitig hat sich die Exportmenge um rund zwei TWh verringert, was einem Minus von sieben Prozent entspricht.
Die größten Strommengen hätten von Januar bis Juni Frankreich (10,4 TWh) und die Tschechische Republik (5,6 TWh) in die deutschen Netze eingespeist. Die beiden wichtigsten Abnehmer für Strom aus Deutschland seien Österreich (7,8 TWh) und die Schweiz (7,6 TWh) gewesen.
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