Trittin warnt vor Drosselung der Energiewende
Stand: 05.09.2013
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Berlin - Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin hat die Forderung von EU-Kommissar Günther Oettinger nach einem langsameren Tempo bei der Energiewende zurückgewiesen.
"Herr Oettinger spricht aus, was Frau Merkel vorhat: Die Energiewende soll ausgebremst werden, damit Strom aus Kohle und Atom in Deutschland und Europa eine Zukunft hat", sagte Trittin der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstag). Der CDU-Politiker Oettinger hatte Deutschland ermahnt, sich mit dem Ausbau erneuerbarer Ressourcen mehr Zeit zu lassen. Andernfalls kämen auf die Industrie Kostensteigerungen zu, die sie nicht verkraften könnte.
Trittin sagte, bei der Bundestagswahl gehe es darum, ob die Grünen die Energiewende retteten oder ob Schwarz-Gelb sie weiter abwürge. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel seinerseits warnte im Interview mit der "Neuen Presse Hannover" (Donnerstagsausgabe), der Wirtschaftsstandort Deutschland sei bedroht, wenn nach der Wahl "nicht endlich die Energiewende planvoll vollzogen werde". Es sei nur der Robustheit der Bundesrepublik zu verdanken, dass angesichts der "anarchistischen" Verhaltens der schwarz-gelben Regierung bei der Energiewende noch kein bleibender Schaden entstanden sei.
Der SPD-Vorsitzende kündigte an, dass im Fall der Bildung einer rot-grünen Regierungskoalition die SPD das neu zu schaffende Energieministerium beanspruchen werde.