Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Nutzung von Windenergie wird nach Darstellung von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) künftig kostengünstiger und landschaftsfreundlicher sein.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre werde die Branche ohne staatliche Förderung zu wettbewerbsfähigen Preisen
Strom produzieren können, sagte Trittin am Montag in Düsseldorf. Derzeit werde jeder Haushalt in Deutschland monatlich mit einem Euro für die Förderung von Strom aus Windenergie belastet. In NRW stehen zurzeit 1500
Windanlagen, die zusammen weniger als zwei Prozent des Strombedarfs decken. Die Branche bietet 10 000 Beschäftigten zwischen Rhein und Weser Arbeit.
Am Mittwoch werde das Bundeskabinett eine Novellierung des Gesetzes über
Erneuerbare Energien (EEG) beschliessen, das die Förderung von Wind Energie-Anlagen weiter verbessere, kündigte Trittin an. Besonders begünstigt werde dadurch der vorzeitige Ersatz kleinerer durch effizientere Anlagen. Bis 2020 soll Deutschland 20 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen. Derzeit sind es etwa 8 Prozent.
Eine weitere "Verspargelung der Landschaft" - wie von vielen Anwohnern beklagt - wird der Ausbau der
Windenergie nach Darstellung Trittins nicht nach sich ziehen. Der Löwenanteil der neuen Anlagen werde auf hoher See errichtet. Unrichtig sei die Behauptung, im Binnenland NRW sei Windenergie uneffektiv. Tatsächlich gebe es beispielsweise in der Region um das sauerländische Marsberg hervorragende Windverhältnisse. Deshalb werde dort auch "überaus erfolgreich" einer der grössten Windparks Europas betreiben, sagte der Minister.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Düsseldorfer Landtag, Reiner Priggen, unterstrich die führende Stellung, die Deutschland in der Windkraft-Technologie einnehme. Als Komponentenzulieferer spiele dabei auch NRW eine wesentliche Rolle. Mit Blick auf massive Kritik an der Windenergie-Förderung aus den Reihen führender nordrhein-westfälischer Sozialdemokraten warnte Priggen vor weiteren Querschüssen gegen das
EEG. "Wir können nicht eine Gesetzesnovelle, die im Kabinett gemeinsam getragen wird, permanent schlecht reden."