Total und GDF-Suez planen neuen Europäischen Druckwasserreaktor
Stand: 23.01.2009
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Paris - Der französische Erdölkonzern Total und der Gaslieferant GDF-Suez planen gemeinsam den Bau eines neuen Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) in Frankreich. Entsprechende Informationen der Tageszeitung "Le Figaro" (Freitagausgabe) wurden von Sprechern der beiden Konzerne bestätigt. Total wolle einen Minderheitenanteil an einem EPR-Projekt in Frankreich erhalten, sagte ein Unternehmenssprecher. Dies könnte die Position des Konzerns bei den Verhandlungen über einen geplanten Druckwasserreaktor in Abu Dhabi stärken.
Total verhandelt derzeit gemeinsam mit GDF-Suez und dem französischen Atomkonzern Areva über den Verkauf von zwei EPR-Reaktoren an das Emirat. Total-Chef Christophe de Margerie hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, der Konzern werde zunehmend auf Atomkraft setzen. Presseberichten zufolge soll der zweite französische EPR in den Ardennen im Norden Frankreichs gebaut werden.
Der "European Pressurized Water Reactor" wurde gemeinsam von Areva und dem deutschen Konzern Siemens entwickelt. Derzeit sind zwei dieser Druckwasserreaktoren in Bau, einer in Finnland und einer im französischen Flamanville am Ärmelkanal. Anfang Dezember hatte der französische Elektrizitätskonzern EDF bestätigt, dass der EPR in Flamanville sehr viel teurer wird als geplant. Demnach wird der Meiler voraussichtlich vier Milliarden Euro kosten - 20 Prozent mehr als bisher geplant. Wie in Finnland verzögern sich auch in Frankreich die Bauarbeiten: Nach jüngsten Angaben sollen die beiden Atomkraftwerke frühestens 2012 fertig sein.