Teurer Strom: Deutsche Unternehmen werden zu Selbstversorgern
Stand: 30.10.2012
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Hamburg - Weil die Strompreise immer weiter steigen, gehen deutsche Unternehmen vermehrt dazu über, sich selbst mit Elektrizität zu versorgen. Bis zu 50 Prozent der Kosten ließen sich auf diese Weise sparen, sagt Sebastian Bolay, Energieexperte vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Der Grund: Für selbst erzeugten Strom, der vor Ort genutzt wird, müssen Unternehmen weder EEG-Umlage noch Netzgebühren oder Stromsteuer zahlen.
Nach einer Umfrage des DIHK haben 13 Prozent aller Unternehmen bereits eine eigene Stromversorgung aufgebaut. Weitere 16 Prozent planten in diese Richtung. In der Industrie liege der Wert noch höher. Firmen setzen demnach vor allem auf Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung. Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung rechnet mit einem "deutlichen Schwung für unser Geschäft durch steigende Strompreise", wie Geschäftsstellenleiter Wulf Binde "Manager Magazin online" sagte.
Auch Wind- und Sonnenenergie kommen zunehmend als Ergänzung bei der Energieversorgung in Frage: "Inzwischen liegen die Kosten für selbst produzierten Solarstrom oft unter dem Preis für Gewerbestrom aus dem Netz", sagte Torsten Henzelmann von der Unternehmensberatung Roland Berger gegenüber dem "Manager Magazin online". Demnach liebäugeln vor allem Supermärkte und Skihallen mit Solaranlagen. Größere Industriebetriebe errichteten hingegen eher Windräder oder Blockheizkraftwerke.