Teufelskreis: ohne Netzausbau keine Kredite für neue Windparks
Stand: 22.03.2012
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Bremen - Die deutsche Windstrom-Branche steht und fällt mit den Netzausbau. Nach Ansicht von Experten sind Fortschritte bei der Netzanbindung nötig, um die Finanzierung neuer Windparks sicher zu stellen.
Nach einer Prognose können die Ziele der Bundesregierung nicht erreicht werden, wenn die Netzanschlussprobleme nicht gelöst werden. "Das wäre für die Offshore-Branche katastrophal", teilte der Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB, Ronny Meyer, bei einer Finanzierungskonferenz am Mittwoch in Bremen mit.
Nach Experten-Schätzung beträgt der Investitionsbedarf für Offshore-Windenergie in Europa bis zum Jahr 2020 bis zu 100 Milliarden Euro. "Wir sehen, dass Banken und Investoren derzeit nur einige wenige Projekte finanzieren", sagte Meyer. "Insbesondere die Fragen der Haftungsrisiken beim Netzausbau müssen geklärt werden."
Bremens Bausenator Joachim Lohse (Grüne) forderte ein kreditfinanziertes Programm zur Netzanbindung. Der Bund müsse Haftungsrisiken übernehmen. Außerdem solle die Bundesnetzagentur anerkennen, dass Investitionen in den Netzanschluss in die Berechnung der Entgelte für die Netznutzung eingehen, teilte der Senator am Mittwoch in Bremen mit. Mit diesen Forderungen fahre er am Donnerstag zu einem Treffen mit den zuständigen Bundesministern nach Berlin. "Wir brauchen Rückenwind für die Offshore-Windenergie und müssen jetzt etwas tun, damit die großen Chancen der Windenergienutzung auf See auch genutzt werden."