München/Stuttgart (dpa) - Baden-Württembergs Ministerpräsident
Erwin Teufel (CDU) will den Ausstieg aus der Kernenergie rückgängig
machen und setzt dabei auf einen Regierungswechsel. "2006 wird es
eine neue Bundesregierung geben, und dann wird dieses Thema auch neu
behandelt werden", sagte Teufel dem Magazin "Focus". Wer wirklich
Emissionen reduzieren wolle, müsse auf die Kernenergie setzen.
Gleichzeitig bekräftigte Teufel seine Ablehnung der
Windenergie im
Südwesten. "Ich bin nur dort für Windenergie, wo ausreichend Wind
weht und wo sie nicht die Landschaft verschandelt." Nur durch die
hohe Förderung und eine steuerliche Privilegierung sei die
Windenergie in Baden-Württemberg wirtschaftlich überhaupt
interessant.
Die von der Bundesregierung beschlossene Förderpraxis kritisierte
der Ministerpräsident. Man könne den Eindruck gewinnen, dass der
Regelung ein Kuhhandel zwischen Bundesumweltminister Jürgen Trittin
(Bündnis 90/Die Grünen) und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement
(SPD) zugrunde liege: "Ein paar Vorteile für die Wirtschaft bei den
Verschmutzungsrechten gegen eine Verbesserung der
Windkraftförderung", sagte der CDU-Politiker.