Tepco will radioaktiv verseuchtes Meerwasser dekontaminieren
Stand: 04.05.2011
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Tokio - Die Betreiberfirma des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima hat vor, ein Gerät zur Dekontaminierung des radioaktiv verseuchten Meereswassers zu entwickeln. Tepco hofft, die Technik Ende Mai im Pazifik in der Nähe von Fukushima einsetzen zu können. Dies berichtete der japanische Fernsehsender NHK.
Durch den Container mit Zeolith soll Wasser gepumpt werden. Unerwünschte Ionen wie das radioaktive Cäsium-137 sollen so entzogen und im Zeolith gebunden werden.
Die Radioaktivität im Meeresgrund vor dem Atomkraftwerk Fukushima Eins liegt 100- bis 1000-fach höher als im Normalfall. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag unter Berufung auf Tepco (Tokyo Electric Power Co.). Das Unternehmen hatte demnach am Freitag Proben aus einer Tiefe von 20 bis 30 Metern entnommen und später untersucht. Nach dem Erdbeben und dem Tsunami am 11. März waren große Mengen radioaktiv belasteten Wassers aus dem unmittelbar am Pazifik gelegenen Kraftwerk ins Meer gelaufen.
Entscheidung über Sperrzone im Januar
Japans Premierminister Naoto Kan will im Januar darüber entscheiden, ob Menschen in die derzeitige Sperrzone rund um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Eins zurückkehren können. Das sagte er nach Medienberichten am Mittwoch beim Besuch einer Schule in Kazo nördlich von Tokio. Dort haben nach der Reaktorkatastrophe Mitte März 1200 Menschen aus dem Ort Futuba eine notdürftige Unterkunft gefunden.
Derzeit ist eine 20-Kilometer-Zone rings um das Kraftwerk Sperrgebiet. Es darf nur mit Genehmigung betreten werden. Der Ort Futuba mit 6900 Einwohnern liegt in dieser Zone. Wenn es dem Kraftwerksbetreiber Tepco (Tokyo Electric Power Company) gelingen sollte, die Reaktoren zu stabilisieren, ließe sich im Januar über eine mögliche Rückkehr entscheiden. Das sagte Kan dem Bürgermeister von Futuba, Katsutaka Idogawa.
Tepco hatte Mitte April einen Zeitplan für die Arbeiten veröffentlicht. Das Unternehmen hofft, dass innerhalb von drei Monaten die Reaktoren wieder zuverlässig gekühlt werden können. Innerhalb von 9 Monaten wollte Tepco die volle Kontrolle über das Kraftwerk zurückerlangen. Die Havarie infolge von Erdbeben und Tsunami am 11. März war auf der internationalen Skala auf der höchsten Stufe 7 eingestuft worden - ebenso wie Tschernobyl. Allerdings gelangte in Fukushima bislang deutlich weniger Radioaktivität in die Umgebung.