Tepco-Manager sollen ausgetauscht werden
Stand: 27.02.2012
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Tokio - Die japanische Regierung plant, die komplette Unternehmensspitze des AKW-Betreibers Tepco auszutauschen. Nur so könnten die Verantwortlichkeiten der Katastrophe in Fukushima geklärt werden.
Dies betreffe 17 Direktoriumsmitglieder von Tepco, die ihre Posten bei der nächsten Hauptversammlung im Juni niederlegen sollten, berichtete die japanische Zeitung "Mainichi" am Samstag unter Berufung auf Regierungsmitglieder.
Die Regierung halte den Wechsel für notwendig, um die Verantwortlichkeiten im Management für die Katastrophe zu klären. Außerdem sei dies die Bedingung für weitere Milliarden-Staatshilfen. Tepcos Überleben als unabhängiges Unternehmen steht seit dem schweren Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März 2011, bei dem das Atomkraftwerk Fukushima schwer beschädigt wurde, infrage. Der Konzern sieht sich mit riesigen Entschädigungszahlungen, Aufräumkosten sowie steigenden Kosten für Ersatzbrennstoffe konfrontiert.
Japans Industrieminister Yukio Edano hatte bereits Mitte Februar Medienberichten zufolge zur Bedingung für weitere Staatshilfen gemacht, dass die Regierung "hinreichende" Kontrolle über das Management bei Tepco erhalte. Im laufenden Geschäftsjahr rutscht das Unternehmen früheren Angaben zufolge tiefer in die roten Zahlen als gedacht. Zum Bilanzstichtag 31. März dürfte angesichts der steigenden Entschädigungszahlen unter dem Strich ein Fehlbetrag von 695 Milliarden Yen (6,7 Mrd Euro) anfallen.