Tennet wegen schleppenden Offshore-Anschlusses unter Druck
Stand: 28.01.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Hamburg - Der Stromnetzbetreiber Tennet gerät aufgrund des schleppenden Anschlusses neuer Offshore-Windparks nun auch juristisch unter Druck. Der dänische Energieversorger Dong hat einen Antrag auf ein Missbrauchsverfahren gegen Tennet bei der Bundesnetzagentur gestellt. Dies berichtete das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Dong wirft dem niederländischen Netzbetreiber demnach vor, seine Verpflichtung nicht zu erfüllen, den Windpark Borkum Riffgrund 2 an das deutsche Stromnetz anzuschließen. Tennet fehlen dem Bericht zufolge Geldgeber, um die milliardenteuren Investitionen tätigen zu können.
Laut "Spiegel" konnte Tennet kürzlich den japanischen Mitsubishi-Konzern zwar als Partner gewinnen. Doch das reiche bei weitem nicht aus, um die vielen in der Nordsee entstehenden oder geplanten Windparks anzuschließen. Tennet-Manager müssten deshalb am Mittwoch im Bundeswirtschaftsministerium zu einer Krisensitzung erscheinen und Auskunft über die Finanzsituation erteilen. Das Unternehmen ist vollständig im Besitz des niederländischen Staates.
Tennet ist einer von vier Netzbetreibern in Deutschland und für den Anschluss von Windparks in der Nordsee zuständig. Bereits vor Monaten hatte Tennet vor erheblichen Problemen bei der Anbindung von Windparks vor der Nordsee-Küste gewarnt, etwa bei Planung und Bau, aber auch bei der Finanzierung.
Die Bundesregierung setzt massiv auf Windenergieanlagen vor der Küste, auch um den Ausstieg aus der Atomenergie zu bewältigen. Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf mindestens 35 Prozent, bis 2030 dann auf 50 Prozent steigen. 15 Prozent des deutschen Strombedarfs sollen dann aus Offshore-Windparks gedeckt werden.
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