Teilung des RWE-Konzerns scheitert an Kommunen
Stand: 20.05.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Hamburg - Laut einem Pressebericht ist die geplante neue Struktur des Energiekonzerns RWE vorerst am Widerstand der Kommunen gescheitert. Das Projekt sei nach einer Vorstandsklausur Mitte Mai auf Eis gelegt worden. Das schreibt das "Manager Magazin" vorab. Bei RWE war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Bereits seit einiger Zeit gibt es Berichte über Pläne des Holdingvorstands um Konzernchef Jürgen Großmann, wonach RWE in zwei Teile gespalten werden soll: In eine internationale, börsennotierte Holding und eine daran angehängte Deutschland AG. Nur noch an der Deutschland AG, die das nationale Geschäft mit Strom und Gas gebündelt hätte, sollten die Kommunen teilhaben, schreibt auch das "Manager Magazin".
Die Städte und Gemeinden - deren Anteil an RWE auf mehr als 20 Prozent geschätzt wird -, hatten in der Vergangenheit im Verein mit den Arbeitnehmern so manche Unternehmensentscheidung verhindert. In der neuen Konstruktion hätten sie zwar einen deutlich höheren Anteil an der Deutschland AG bekommen, ihren Einfluss im Gesamtkonzern aber weitgehend verloren, schreibt das Blatt. Die Kommunen hätten auf einen Sitz im Aufsichtsrat des Dachkonzerns bestanden. Darauf habe sich das Management nicht einlassen wollen.
So hätte RWE Kapitalerhöhungen leichter durchbringen können, etwa für Zukäufe. Laut "Manager Magazin" habe RWE mit dem tschechischen Energiekonzern CEZ bereits erste Gespräche geführt, die allerdings nicht zum Erfolg geführt hätten.
Nachrichten zum Thema
- Netzagentur erlaubt höhere Renditen für neue Stromleitung von RWE-Tochter
- RWE zahlt E.ON Millionen-Betrag für AKW-Restlaufzeiten
- RWE erwartet Lieferverträge für Nabucco-Pipeline erst im zweiten Halbjahr
- RWE will 2010 Rekordergebnis bei Reingewinn erzielen
- RWE will Konzernspitze straffen: Hälfte der Beschäftigten in Konzernzentrale muss gehen