TEAG erhöht Strompreis - Thüringer zu sparsam?
Stand: 22.12.2004
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Die Thüringer Energie AG (TEAG) erhöht zum 1. Februar 2005 den Stromtarif POWERhome. Der Verbrauchspreis steigt um 4 Prozent von 16,10 auf 16,73 Cent pro Kilowattstunde. Die Grundgebühr bleibt bei 104,40 Euro pro Jahr.
Angaben des Vorstandvorsitzenden Dr. Bernhard Bloemer zufolge sind ca. 400.000 Haushalte in Thüringen von dieser Preiserhöhung betroffen. Das Gros der 600.000 TEAG-Kunden muss sich auf höhere Stromrechnungen einstellen.
Die Preiserhöhung ist ärgerlich, da die Strompreise der TEAG sowieso ein sehr hohes Niveau haben. Die hohen Preise begründet Bloemer in einem Interview mit der Thüringer Allgemeinen: "Mit 2800 Kilowattstunden verbrauchen die Thüringer 1000 Kilowattstunden weniger pro Jahr als Haushalte im Westen." Der Sparsame ist also der Dumme und zahlt für unausgelastete Netze höhere Stromtarife.
Nicht betroffen von der Preiserhöhung sind die 250.000 Kunden im Allgemeinen Tarif der TEAG. Die Thüringischen Stromversorger haben sich nach einem Rechtstreit mit dem Kartellamt verpflichtet, keine Preiserhöhung für 2005 vorzunehmen. Der Allgemeine Tarif wurde zuletzt nach dem gerichtlichen Vergleich zwischen der TEAG und dem Land Thüringen im Januar 2004 um fünf Prozent erhöht.
Komplett an der Realität vorbei geht Bloemers Einschätzung zum deutschen Strommarkt. "Der Wettbewerb im Stromsektor funktioniert einwandfrei" so seine Meinung. Anfang 2003 gab es eine Verfügung des Bundeskartellamtes wegen überhöhten Durchleitungsgebühren gegen die TEAG. Diese wurde zwar im Februar 2004 vom Oberlandesgericht Düsseldorf kassiert, bezeichnend ist jedoch daran, dass sich die TEAG durch hohe Netzentgelte eher wettbewerbsfeindlich positioniert.
Vielleicht sollten Thüringens Stromverbraucher Herrn Bloemers beim Wort nehmen und die Möglichkeiten des Marktes nutzen. Mit der ÜWG und FlexStrom sind zwei deutlich günstigere Konkurrenten im Netzgebiet der TEAG verfügbar. Ein Stromvergleich lohnt sich allemal.