Tausende fordern Aus für Atomkraftwerk Neckarwestheim
Stand: 22.03.2010
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Neckarwestheim - Mehrere tausend Menschen haben am Sonntag das Ende für das Atomkraftwerk Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) gefordert. Die Demonstration sei die größte an diesem Standort seit 20 Jahren gewesen, teilten die Grünen mit. Die Veranstalter sprachen von rund 4000 Teilnehmern.
Die Grünen-Landesvorsitzenden Silke Krebs und Chris Kühn werteten den Protest als beeindruckendes Signal für ein schnelles Ende des "Uraltreaktors Neckarwestheim". Der SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid sagte: "Wir wollen die regenerative Energiewende jetzt und deshalb ist es Zeit, abzuschalten."
Die Atomkraftgegner betonten, der Meiler Neckarwestheim I sei nur unzureichend gegen terroristische Anschläge geschützt und habe eine katastrophale Störfall-Bilanz. Die Mehrheit der Baden-Württemberger sei gegen längere Laufzeiten von Atomkraftwerken. Grüne und SPD forderten Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) auf, sich für die schnellstmögliche Stilllegung des Atomkraftwerkes in Neckarwestheim einzusetzen.
Nach dem rot-grünen Atomkonsens sollte der zweitälteste Reaktor in Deutschland eigentlich spätestens im Frühjahr abgeschaltet werden. Doch die EnBW (Karlsruhe) drosselte die Leistung des Meilers, um ihn so länger am Netz halten zu können. Er wird nun nach Angaben des Unternehmens nur noch mit 250 statt mit 840 Megawatt gefahren und kann so bis Herbst weiterlaufen.