Tausende Atomkraftgegner protestieren gegen Endlager in Gorleben
Stand: 30.04.2012
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Gorleben - Tausende Atomkraftgegner haben in Gorleben gegen die Errichtung eines Endlagers für hoch radioaktive Abfälle im dortigen Salzstock demonstriert. Neben den Aktivisten beteiligten sich auch etwa 140 Landwirte mit ihren Traktoren an der Kundgebung.
An einer Blockade rund um das Erkundungsbergwerk beteiligten sich nach Angaben der Polizei mehr als 1000 Menschen. Die Organisatoren sprachen von knapp 3000 Teilnehmern, viele Landwirte versperrten mit ihren Treckern Zufahrtswege. Die Aktion verlief friedlich. Die Polizei hatte zunächst in Erwägung gezogen hatte, einige Blockaden aufzulösen, verzichtete dann aber darauf. Bei Einbruch der Dunkelheit beendeten die Demonstranten ihr Aktionen.
Endlagersuche steht wieder am Anfang
"Mit gewaltfreien Blockaden nehmen wir die Stilllegung selbst in die Hand", sagte Katja Tempel vom Bündnis "gorleben365". Bund, Länder und die Spitzen von SPD und Grünen hatten sich vor einer Woche bei einem Spitzentreffen zur Endlagersuche vor allem beim Streitpunkt Gorleben stark angenähert.
Demnach könnte es zu einem erneuten Erkundungs- und Baustopp in dem Salzstock im Wendland kommen, der seit 35 Jahren die einzige Option für ein Atommüll-Endlager in Deutschland ist. Der Salzstock wäre dann kein Referenzstandort mehr, an dem die anderen Standorte gemessen würden. Nach Angaben von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) ist nur noch ein weiteres Treffen notwendig, um sich auf ein Gesetz für eine neue Endlagersuche zu einigen.