Tankstellennetz für Wasserstoffautos soll bis 2015 errichtet werden
Stand: 11.09.2009
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Berlin - Freie Fahrt für umweltfreundliche Wasserstoffautos: Eine Vereinigung von Auto- und Energiekonzernen will bis zum Jahr 2015 in Deutschland ein flächendeckendes Netz von Wasserstofftankstellen errichten. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten Daimler, die Mineralölkonzerne Shell, Total und OMV, die Energieversorger Vattenfall und EnBW sowie der Industriegase-Hersteller Linde am Donnerstag in Berlin.
Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, die Fahrt mit einem Wasserstoffauto sei "eine Fahrt ohne CO2- und Schadstoffausstoß". Aus dem Auspuff komme lediglich Wasserdampf. Die serienmäßige Herstellung solcher Fahrzeuge sei aber nur sinnvoll, wenn der Kunde jederzeit Wasserstoff nachtanken könne. Der EnBW-Vorstandsvorsitzende Hans- Peter Villis ergänzte, ohne flächendeckende Infrastruktur "wird auch die innovativste Antriebstechnologie keine Zukunft haben".
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach von einem "historischen Tag". Nach 100-jähriger Dominanz der Verbrennungsmotoren leite die vorliegende Erklärung eine Zeitenwende ein. "Es ist nur ein kleines Papier, aber es ist ein großer Schritt, den wir mit der Unterzeichnung dieses Papiers gehen."
Die Vereinbarung sieht ein zweistufiges Vorgehen vor. Bis Ende 2011 soll sich zunächst die Zahl der bundesweit knapp 30 Wasserstoff-Tankstellen nahezu verdoppeln. Wenn sich das Projekt positiv entwickelt, soll in den folgenden Jahren der Ausbau solcher Stationen großflächig fortgesetzt werden. Für die Abdeckung einer Großstadt gelten derzeit fünf bis zehn Tankstellen als ausreichend. Die aktuellen Modelle können nach Zetsches Angaben mit einer Tankfüllung eine Distanz von 400 Kilometern überbrücken.
Am Vortag hatte Daimler bereits eine Erklärung mit anderen Automobilherstellern wie Ford, Renault, Honda und Toyota unterzeichnet, wonach spätestens im Jahr 2015 weltweit Hunderttausende sogenannter Brennstoffzellen-Fahrzeuge unterwegs sein sollen. Dabei erzeugt der Wasserstoff mit Hilfe von Brennstoffzellen Elektrizität, die wiederum den Motor des Autos antreibt.
Noch ist offen, wie teuer das Tanken von Wasserstoff künftig sein wird. Zetsche, der zur Pressekonferenz gemeinsam mit Tiefensee in einem Brennstoffzellen-Auto vorfuhr, berichtete, bevor er den Minister abholte, habe er vollgetankt - zum Preis von 32,50 Euro.
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