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"Tagesspiegel": Störfall in Bulgarien schlimmer als bekannt

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin (dpa) - Der Störfall im bulgarischen Kernkraftwerk Kosloduj am 1. März war nach einem Bericht der Zeitung "Tagesspiegel am Sonntag" wesentlich gefährlicher als bisher bekannt. Nach dem Ausfall einer Pumpe habe die Schnellabschaltung im Block fünf der Anlage weitgehend versagt, berichtete das Blatt unter Berufung auf den bulgarischen Kernphysiker Georgi Kastschiew, der bis 2001 Leiter der bulgarischen Aufsichtsbehörde für das Kernkraftwerk war und heute im Institut für Risikoforschung der Wiener Universität arbeitet.

"Das zentrale Sicherheitssystem hat nicht funktioniert", erläuterte Kastschiew. Das entspreche einer Autofahrt mit Vollgas ohne Bremse. In der Anlage 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Sofia an der Donau werden insgesamt vier Reaktoren sowjetischer Bauart betrieben. Die Behörde in Sofia gab laut "Tagesspiegel" trotz mehrerer Anfragen keine weitere Stellungnahme zu dem Vorfall ab. Die Werksleitung hatte damals erklärt, der Störfall habe die Strahlung in der Region "nicht verändert".