Sunways-Chef: Solarkrise noch nicht vorbei
Stand: 24.07.2012
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Konstanz - Die deutsche Solarbranche steckt in einer tiefen Krise. Nach Meinung des Vorstandschefs des angeschlagenen Solarunternehmens Sunways wird die Talfahrt noch anhalten. Sunways machte 2011 über 60 Millionen Euro Verlust.
Der tief in der Krise steckende Solarzellenhersteller Sunways glaubt nicht an eine rasche Erholung der Branche. "Die Situation auf den globalen Photovoltaikmärkten wird sich im laufenden Jahr nicht entschärfen", sagte Vorstandschef Michael Wilhelm laut einer Mitteilung am Montag bei der Vorstellung des Jahresberichts. In erster Linie gehe es jetzt darum, Absatz und Umsatz zu stabilisieren.
Unter dem Strich steht demnach bei Sunways AG für 2011 ein Verlust von 62,1 Millionen Euro (2010: plus 9,3 Mio Euro). Der Umsatz schmolz auf 116,2 Millionen Euro (2010: 222,7 Mio Euro) zusammen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach auf minus 66,1 Millionen Euro ein. Ein Jahr zuvor hatte Sunways hier noch ein Plus von 15 Millionen Euro erwirtschaftet.
Wie andere Solarunternehmen auch kämpft Sunways mit einem massiven Preisverfall vor allem bei Solarzellen und -modulen. So hatte man im vierten Quartal 2011 so viele Solarmodule verkauft wie noch nie - dennoch ging der Umsatz zurück. Anfang des Jahres war mit LDK Solar eines der größten chinesischen Solarunternehmen bei den Konstanzern eingestiegen. Die Investoren übernahmen im Rahmen einer Kapitalerhöhung die Mehrheit an den Deutschen. Sunways beschäftigte Ende 2011 gut 340 Mitarbeiter.