Bielefeld (dpa/md) - Windkraftanlagen sind für Touristen in Deutschland weniger störend im Landschaftsbild als Hochspannungsmasten.
Das geht aus einer am Mittwoch vorgestellten repräsentativen Umfrage des Bielefelder Instituts für Sozialforschung und Kommunikation (SOKO) hervor. Demnach gaben 27 Prozent der Befragten an,
Windräder an einem Urlaubsort innerhalb Deutschlands als störend zu empfinden. 41 Prozent dagegen ärgerten sich über Hochspannungsmasten.
Unterschiede in den Antworten hängen nach Angaben des SOKO-Institutes offenbar von der politischen Überzeugung der Befragten ab. Demnach störten sich 31 Prozent der FDP-Wähler und 30 Prozent der CDU/CSU-Wähler an den Windrädern. Bei SPD und Grünen seien es dagegen 22 und 18 Prozent. Anders sei die Tendenz bei Hochspannungsmasten: 33 Prozent der FDP-Wähler ärgerten sich über die Masten, 37 Prozent bei der CDU, 38 Prozent bei der SPD und 42 Prozent bei den Grünen.
Einen statistischen Zusammenhang zwischen den Wohnorten der Befragten und der Häufigkeit von Windkraftanlagen gebe es allerdings nicht, teilte das SOKO-Institut mit. In Norddeutschland, wo es relativ viele Anlagen gebe, hätten 26 Prozent der Befragten die Windräder als störend bezeichnet. In Bayern, wo die Zahl der Anlagen deutlich niedriger liege, seien es 27 Prozent.
Das schlimmste Ärgernis im Landschaftsbild seien mit 67 Prozent aber Atom- oder
Kohlekraftwerke. Dahinter folgten Schornsteine (64 Prozent), Hochhäuser (58 Prozent) und Autobahnen (56 Prozent).