Studie: Stromnetz kann raschen Atomausstieg bewältigen
Stand: 28.04.2011
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Berlin - Bei einem zügigen Atomausstieg besteht laut einer Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe keine Gefahr, dass die Lichter ausgehen. Schon bis 2015 sei ein Ende der Nutzung der Atomkraft technisch und volkswirtschaftlich möglich, so das Gutachten der Universität Flensburg unter Federführung des Energieexperten Olav Hohmeyer, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.
Auch die Strompreise würden bei einem solchen Szenario nicht explodieren. Die Entwicklung an der Strombörse zeige, dass sich ein Preisanstieg nach der Abschaltung der ältesten Atomkraftwerke wegen der Reaktorkatastrophe von Fukushima nicht nachweisen lasse.
In der Untersuchung wird betont, dass es bei einem schnellen Atomausstieg etwa in Süddeutschland nicht zu Engpässen und Netzzusammenbrüchen kommen werde. Basis dieser Vermutung ist eine Analyse der regionalen Verteilung der schrittweise abzuschaltenden AKW, der zu erwartenden höchsten Stromnachfrage des Jahres und der Stromtransportmöglichkeiten zwischen benachbarten Netzregionen.
Hohmeyer hatte als Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen auch an einer Untersuchung für die Bundesregierung mitgewirkt, wie eine hundertprozentige Versorgung mit Ökoenergie bis 2050 zu schaffen ist. Dem Gutachten zufolge müssten für eine sichere Stromversorgung nur genehmigte und schon im Bau befindliche Gas- und Kohlekraftwerke fertiggestellt werden.